Am Sonntag fand unsere erste Gürtelprüfung für dieses Jahr statt.
Für 17 Teilnehmer war es die erste Gürtelprüfung im Jahr 2016 in Elm Sprengen, der kleinen Halle die auf Grund ihrer Größe und Trainingshistorie gerade bei den älteren Vereinsmitgliedern sehr geschätzt wird. Es war eine gute Veranstaltung, auch weil seit längerer Zeit mal wieder Kuchen und allerlei sonstige Köstlichkeiten griffbereit für alle Hungrigen im Vorraum der Halle zur Verfügung standen.
Die Gürtel- oder Kupprüfung dient zur Leistungsüberprüfung der Schüler. Die Prüflinge müssen je nach Kupgrad ihre verschiedenen Fähigkeiten in den einzelnen Teilgebieten des Taekwondo zeigen. Solch eine Prüfung dient zum einen zur Demonstration der Vielseitigkeit unseres Sportes, auf der anderen Seite kann man auch gut die Leistungssteigerungen der Schüler erkennen. Zu den Prüfungen sind immer alle Mitglieder und deren Angehörige herzlich eingeladen.
Ein kurzer Einblick in den Ablauf, bzw. die verschiedenen Disziplinen einer Prüfung:
Zu diesen Disziplinen zählen:
1. Vom 10.-9. Kup Die Überprüfung der Grundschule, Fußstellungen und Techniken, ab dem 8. Kup wird die Poomsae überprüft. Poomsae ist ein Formenlauf, ein festgelegter Ablauf von Techniken in verschiedenen Stellungen, quasi ein Kampf gegen imaginäre Gegner.
2. Als nächste Disziplin wird bei den Anfängern die Steppschule überprüft, hierbei sollen die Prüflinge vor allem zeigen, dass sie die grundlegenden Steps beherrschen und diese auch auf Kommando ausführen können.
3. Diese Steppschule kann mit der nächsten Disziplin, dem Pratzentraining kombiniert werden, denn in diesem Bereich müssen die Prüflinge zeigen, dass sie die erlernten Techniken auch mit Kraft auf ein Ziel ausführen können.
4. Beim Ilbo Taeryon, oder auch Einschrittkampf sollen die Prüflinge ihre Techniken an einem Partner zeigen. Hier kommt es auf die Kombination aus einem Block als Reaktion auf einen Angriff und einem anschließenden Konter an. Besondere Schwierigkeit, gerade für die jungen Prüflinge und Anfänger ist hierbei die Ruhe zu bewahren und den Abstand richtig zu kontrollieren, da man den Partner nicht treffen darf. Im Idealfall stoppt die Kontertechnik wenige Zentimeter vor dem Partner.
5. Honsinsul, oder zu Deutsch: Selbstverteidigung zeigt nun eine ganz andere Facette des Taekwondo. Mit Hebeln und Grundschul-untypischen Techniken wird sich hier aus Haltegriffen befreit oder schlagende; schubsende Angreifer abgewehrt. Oftmals finden sich hier auch Techniken aus reinen Selbstverteidigungs-Kampfkünsten wie z.B. Hapkido oder Wing Tsun.
6. Bei einer Kupprüfung des olympischen Sports Taekwondo darf natürlich die olympische Sportart des Kyorugi, Freikampf, nicht fehlen. In einer Runde müssen die Prüflinge ihre Fähigkeiten in Bezug auf Technik und auch leichte Taktikaspekte hin beweisen.
7. Zu guter Letzt wird bei höheren Kupgraden noch ein Bruchtest demonstriert, ehe das theoretische Wissen über den Sport durch an die Kupgrade angepasste Fragen überprüft wird.
So viel zur Theorie, dieser Herausforderung stellten sich nun die 17 Prüflinge, von denen 7 sogar ihre allererste Prüfung ablegten.
Nach dem Aufstellen und einer kurzen Erwärmung ging es dann auch schon los. Zuerst wurden die Kinder geprüft, hier gab es souveräne Leistungen, aber auch 1-2 wackel Kandidaten.
Die Erwachsenen zeigten durchweg alle sehr gute Leistungen und so war es sehr zur Freude des Prüfers, der Trainer und der Prüflinge, dass alle 17 ihre Prüfung bestanden haben und somit Träger des nächsthöheren Kupgrades sind.
Besonders erfreulich war die Tatsache, dass zum Einen viele Angehörige zum Zuschauen anwesend waren, zum Anderen aber auch interessierte Vereinsmitglieder, die mit dieser Prüfung eigentlich nicht so wirklich etwas zu tun hatten.
In diesem Zusammenhang soll noch einmal allen Helfern und auch Eltern gedankt werden, vor allem denjenigen die sich die Mühe gemacht haben Kuchen u.ä. mitzubringen. Vielen Dank für Euer Engagement!